Tomtoffeln, was soll das denn sein? Mein bisher schrägster Versuch! Eher zufällig hatte ich im Netz über das Veredeln von Tomaten auf Kartoffel gelesen. An das Thema Veredeln hatte ich mich bisher noch gar nicht getraut, aber das hörte sich so einfach an, dass ich es mal versuchen wollte. Ein paar überzählige Pflanzkartoffeln gab es noch und mit angezogenen Tomaten habe ich seit Jahren so ein ganz bestimmtes Problem: Ich habe i m m e r zu viele Pflänzchen und es fällt mir unglaublich schwer, die überzähligen im Kompost zu entsorgen. Wie oft bin ich schon durch die Tonne gekrochen und habe die Armen wieder rausgeholt. Manchmal nicht nur einmal. Durch dieses Experiment konnte ich vielleicht vier Pflänzchen retten. Was für eine Aussicht!
Die vorgekeimten Kartoffeln der Sorte „Rosa Tannenzapfen“ wurden also in Töpfe gepflanzt und so lange gepäppelt, bis sich ein halbwegs dicker Trieb (ca. 0,5 cm Durchmesser) entwickelt hatte. Dann mußte ich auch unbedingt handeln, da ich viel zu spät mir meinem Projekt begonnen hatte. Es war schon Anfang Mai. In Zukunft werde ich bereits Anfang März starten, bzw. sobald die Pflanzkartoffeln da sind, einige gleich in Töpfe pflanzen.
Auf meinem improvisierten Pflanztisch, eigentlich mein Hochbeet, legte ich mir also Kartoffelpflanzen und Tomatenzöglinge zurecht.
Zuerst entfernte ich die Saatkartoffel aus dem Wurzelballen und pflanzte alles wieder ein. Dann habe ich mit einem sehr sauberen und sehr scharfen Messer der Kartoffeltrieb ca. drei cm oberhalb der Erde schräg abgeschnitten. Für das Tomaten-Gegenstück wählte ich je zur Hälfte Spitzen- und Teilstücke. Die Sorte kannn ich nicht benennnen, da es sich um selbstgezogene Plfanzen handelt. Die ursprünglichen Samen stammten von einer Tomate aus Landsberg am Lech.
Entsprechen der Empfehlung im Internet kürzte ich die Blätter stark ein. Das Zusammenfügen der Teile war eine ganz schön kniffelige Arbeit, zumal meine Zöglinge etwas zu schwach und entsprechend zerbrechlich waren. Fixiert wurden die Verbindung mit Holzwäscheklammern. Erstaunlicherweise hielten die Pflänzchen diesem Druck stand.
Anschließend wurden die vier Versuchspflanzen nach gründlichem Angießen in ein provisorisches Gewächshaus aus einer großen leicht durchsichtigen Plastiktüte für ca. zwei Wochen verfrachtet und im Gewächshaus untergebracht.
Drei der Veredelungsstellen waren danach gut zusammengewachsen, die Tomaten fingen an, neue Triebe zu bilden. Eine Pflanze war verkümmert. M.E. ein guter Schnitt für das erste Mal.
Beim Umtopfen killte ich dann leider noch ein weiteres Pflänzchen mit meiner grobmotorischen Art. Übrig blieben je ein Exemplar von der Spitzen und der Teilstückvariante.
Nach anfänglichem Vorsprung der Variante „Spitzenstück“ kann ich heute beim Wuchs keine großen Unterschiede feststellen. Allerdings sind die Früchte schon weiter entwickelt. Vom weiteren Verlauf des Experimentes, ob die Tomatenernte gelingt und ob sich tatsächlich in Topf auch Kartoffeln entwickelt haben, berichte ich später.
Oktober 2018 Tomtoffelernte!
Der Schein trügt, die „Rosa Tannenzapfen“ waren von zwei Pflanzen zusammengetragen und max. daumenlang.
Neue Kommentare